Partnerschaft verbindet, Partnerschaft bildet


50-jähriges Partnerschaftsjubiläum zwischen Admont und Pohlheim fand Corona bedingt um ein Jahr verspätet bei Kaiserwetter in der Steiermark statt – 90 Personen hellauf begeistert vom fünftägigen Programm –Hau mer uns in Schale die Mollys sind dabei

Bericht von Jürgen Schu

Fast auf den Tag genau um ein Jahr Corona bedingt verspätet, fand am vergan-genen Samstag in der Steiermark der Festabend mit Jubiläumsfeier anlässlich der 50-jährigen Partnerschaft zwischen der Marktgemeinde Admont und Pohlheim statt, zu der die Pohlheimer in zwei Bussen anreisten. Mit dabei war die Gesangs-gruppe „Mollys“ des gleichnamigen CV-1956 Watzenborn-Steinberg, die bereits 1990 beim 20-jährigen Partnerschaftsbestehen mit ihrem damaligen und heutigen Auftritt für Furore sorgten. Zur 90-köpfigen Delegation gehörten auch vier Personen aus Pohlheims sächsischer Partnerstadt Strehla (darunter Bürger-meister Jörg Jeromin) sowie zwei Vertreter aus der ungarischen Partnerstadt Zirc. Während der Aufenthaltstage herrschte in Admont ein Traumwetter mit strahlen-dem Sonnenschein und ringsum verschneiten Bergspitzen. Traumkulisse und Märchenlandschaft zugleich für ein derartiges Ereignis, das allen, die dabei gewesen waren, noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Hinzu kommt die liebevolle und herzliche Begleitung von Admonter Seite an allen Tagen, allen voran von Bürgermeister Christian Haider und seinen beiden Vizebürgermeistern Mag. Katrin Laubichler und Johannes Scheiblehner. Öfters zu sehen war auch Günther Posch, Bürgermeister a.D. und Ehrenbürger von Admont sowie Träger der goldenen Verdienstmedaille der Stadt Pohlheim.
Das von der EU geförderte Partner- schaftstreffen stand unter dem Thema „Voneinander lernen – miteinander handeln in unserer Partnerschaft – für das „Europa der Bürger“ und diente insbesondere der Intensivierung des partnerschaftlichen Gedankens zwischen den Kommunen Pohlheim, Admont, Strehla und Zirc und deren Bürger/innen. Zum kurzweiligen und hoch interes-santem Programm, das in enger Abstimmung mit den Partnergemeinden und der Europäischen Union erarbeitet wurde, gehörten neben dem begeisternden Festabend eine durch die Ranger Elke Pichler und Gerline Wonaschütz geführte fachkundige Panoramarund- fahrt durch das Gesäuse, bei der den Reiseteilneh-mern nicht nur die Erfolgsgeschichte des Nationalparks nähergebracht, sondern auch der Weidendom (mit seinem begehbaren ökologischen Fußabdruck und den Themenwege) und das Weltkulturerbe „Bergsteigerfriedhof“ in Johnsbach, die traurige Kehrseite der touristischen Erschließung besucht wurde sowie darauf eine gemeinsame Bilderausstellung der Adolf-Reichwein-Schule Pohlheim, der Volks- und Mittelschule Admont sowie den Zircer Schulen Reguly Antal Német Nemzetiségi und dem III. Béla Gimnázium, Müvèszeti Szakgimnazium és Alapfokú. Unter großer Beteiligung der Pohlheimer Delegation und der Admonter Bevölkerung wurde vor dem Festabend in der Mittelschule Admont durch Direktorin Silvia Jetz und den beiden Bürgermeistern Christian Haider (Admont) und Andreas Ruck (Pohlheim) die Ausstellung eröffnet. Zu den Rednern gehörten auch Jakob Ernst Kandel (Vorsitzender Partner- schaftsverein) und Klaus-Dieter Gimbel, der lobende Worte an die jungen Künstler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 des unter dem Motto „Meine Heimat in einem geeinten Europa“ stehenden Malwettbewerbes richtete. Diese hatten sich in den Wochen zuvor mit dieser wichtigen, aber durchaus nicht einfachen und leichten Thematik, künstlerisch und gestaltend auseinandergesetzt. Ab 23. November wird die Bilderausstellung im Rahmen von „Kunst im Rathaus Pohlheim“ auch in der Limesstadt zu sehen sein. Ein paar Tage zuvor bringen Admonts Bürgermeister Christian Haider und 1. Vizebürgermeisterin Mag. Katrin Laubichler persönlich die Bilder nach Pohlheim und machen gleichzeitig in der Partnerstadt ihren Antrittsbesuch.
Ein weiterer interessanter Punkt war im Anschluss eines Rundganges durch den Ort die geführte Besichtigung der Feuerwehr sowie der Einsatzzentrale der Bergrettung. Fachliche Gespräche mit Dirk Reitschmidt (Feuerwehr Watzenorn-Steinberg) und seinen Admonter Kollegen durften dabei nicht fehlen.
Absoluter Höhepunkt war zweifellos der festliche Rahmen der   begeisterten, unterhaltsamen und kurzweiligen Jubiläumsveranstaltung im Volkshaus, unweit gelegen vom Hotel Spirodom, in dem die Vertreter der Partnerschaftsgemeinden für die Dauer des Aufenthaltes untergebracht waren. Dabei achteten alle Redner bei dem wunderbaren Abend darauf, dass die Ansprachen kurzgehalten wurden, damit für die Unterhaltung und Gespräche mehr Zeit zur Verfügung stand. Bürger-meister Haider (39 Jahre) anmaßte sich nicht, über die Anfänge der Partnerschaft zu sprechen. Er hob die Gründlichkeit und Genauigkeit der Pohlheimer hervor, die bereits im Jahre 2019 das Programm mit der Reise im Detail ausgearbeitet hatten. In den vergangenen zwei Jahren, seitdem er Bürgermeister ist, sei er mit den Pohlheimer Personen, die er nicht jeden Tag trifft, so zusammengewachsen, dass daraus eine Freundschaft geworden ist, die mit viel Herzlichkeit gepaart ist.  Den Pohlheimer Organisatoren des Partner- schaftstreffen mit Jubiläumsfeier, zu denen Walter Damasky, Jakob Ernst Kandel, Klaus-Dieter Gimbel und Jürgen Schu gehörten, dankte er mit einem Jausenpaket aus dem Stift Admont.
„50 Jahre Partnerschaft zwischen Admont und der Limesstadt  Pohlheim, eine lange Zeit, die auch deshalb lebendig bleibt, weil sich Menschen darin wieder-finden können, einander verstehen und den Gedanken weitergeben“, wie Pohlheims Neu-Bürgermeister Andreas Ruck betonte und sich freute, dass sich unter dem Motto „Voneinander lernen – Miteinander handeln in unserer Partnerschaft – für das „Europa der Bürger“ auch Freunde aus den Partner-städten Strehla und Zirc angeschlossen haben, denn so funktioniere wahre Bürgerbegegnung. Auch wenn die Unterschriften auf der Partnerschaftsurkunde nach 50 Jahren verblasst sind, für die Zukunft in dieser Partner- und Freund-schaft wird es noch viele weitere Jahre geben, so Pohlheims Stadtoberhaupt. Grußworte sprachen auch Jakob Ernst Kandel (Vorsitzender des Partnerschafts-verein Pohlheim), Bürgermeister Jörg Jeromin (Strehla) und Dr. Imre Buda (Partnerschaftsverein Zirc). Bedauert wurde, das die österreichische Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Simone Schmiedtbauer, die über Europas Zukunft referieren wollte, wegen Krankheit kurz vorher absagen musste.
Großen Beifall erhielt Dr. Nikola Stumpf (Archivarin der Stadt Pohlheim) für ihren Festvortrag „50 Jahre Partnerschaft“. Dabei hob sie hervor, dass die Geschichte der beiden Gemeinden doch tatsächlich mit Adam und Eva im „Paradies“ begann. Dieses „Paradies“ war einst Erholungsheim in Admont. Namensgeber war eine gewisse Familie Adam und Herr Adam hatte zufällig eine Ehefrau namens Eva. Diese beiden wollten, der Tradition entsprechend, dem „Paradies“ entfliehen und verkauften das Anwesen dem Landkreis Gießen, der es den Bürgern als Erho-lungsheim und Skifreizeiten in den Bergen anbot.
Musik und Gesang darf in Pohlheim, der „Singenden Stadt“ insbesondere bei derartigen Anlässen nicht fehlen. Während die heimische Merzl-Klarinetten-Musi unter ihrem Chef Kurt Eibl mit vorwiegend gefälligen und gefühlvollen Klarinetten-Volksmusikstücke den Festabend umrahmte, sang Sopranistin Roswitha Seidler (Holzheim) mit Begleitung des Klarinetten-Quartett die Europahymne und glänzte mit prächtiger Stimme später mit Gesangsvorträgen aus der Welt der Operette.
Aus seiner Sicht ließ Kurt Eibl Revue passieren, war er erstmals 1972, ein Jahr nach Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit dem Musikverein Admont-Hall in Garbenteich und musizierte. Untergebracht war er seinerzeit bei den Eheleuten Dietrich und Herlinde Wirk (Garbenteich), die jetzt auch bei der Jubiläumsfeier in Admont mit dabei waren. Groß war deren Freude, denn man hatte sich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen.
„Hau mer uns in Schale, nach Admont geht´s, wie fein. 50 Jahre Partnerschaft das muss gefeiert sein“, das war der Auftaktsong der legendären „Mollys“, die in Admont auch bestens bekannt und beliebt sind.  Extra für diese Jubiläumsfeier haben sich die „alten“ Mollys der Gesangsgruppe noch einmal reaktiviert und zusammengefunden und sich intensiv für ihren Auftritt in Admont mit ihrem musikalischen Leiter Dieter Schäfer vorbereitet. In ihrem ersten Block brachten sie mit „Veronika und andere Hühner und Girls“ Lieder der Comedians zu Gehör, während es beim zweiten unter dem Thema „Drum schmeckt uns das Helle so gut“ stehenden Bühnenauftritt vom Bier über den Tango zum K.u.K. Infanterie-Regiment ging.  Mit stehenden Ovationen und Begeisterungstürme wurden die Akteure Joni Ensle, Jörg Buß, Dieter Grünfelder, Frank Oliver Weiss, Holger Reitschmidt, Wolfgang Haas, Jörg Schmandt, Roger Burger, Gerhold Häuser und Dieter Schäfer bejubelt. Sie rissen mit ihren Stimmen auch die Admonter förmlich von den Stühlen.
Zu den weiteren Highlights der Partnerschaftsreise gehörten der unter dem Stern „50 Jahre Partnerschaft“ stehende sonntägliche Gottesdienst in der Stiftskirche mit Gerhard Hafner O.S.B., Abt des Benediktinerstifts und Pfarrer in Admont und Hall, bei dem die Ökumene sichtbar und spürbar wurde, denn der evangelische Theologe Prof. Dr. Helge Stadelmann (Dorf-Güll) im Talar teilte sich die Predigt mit dem katholischen Geistlichen. Abt Gerhard Hafner war die Freude anzusehen, den Festgottesdienst in ökumenischer Einheit und Besinnung zu feiern. Am Nachmittag wurde die weltberühmte Stiftsbibliothek und die Stiftischen Museen besichtigt bevor der Abend im Schloss Röthelstein mit Gesang der Mollys und erneuten Klängen der Merzl-Klarinetten-Musi ausklang. Am letzten Tag des Aufenthaltes in Österreich ging es über die steirische Weinstraße nach Slowenien ins Stifttische Weingut „Dveri Pax“, dem am Nachmittag ein Empfang der Steirischen Landesregierung im Landhaus in Graz folgte. Hier wurden die Partnerschaftsgäste aus Pohlheim und ihre Admonter Begleiter Christian Haider und Günther Posch einen Tag vor der Landtagssitzung im Plenarsaal von der Zweiten Landtagspräsidentin Gabriele Kolar empfangen, die in ihrer Rede deutlich machte, dass es nicht darum geht, für die EU Werbung zu machen, sondern deutlich zu machen, dass die EU nicht in Brüssel ist, sondern in Graz, Admont, Pohlheim und Zirc und die EU jeden Bürger und jede Bürgerin betrifft. Anschließend berichtete Alexander Pircher (Stellvertretender Landtagsdirektor) über die Geschichte des Landtages und des Hauses und stand für Fragen ebenso zur Verfügung wie Florian Eigletsberger (Öffentlichkeitsarbeit Landtagsdirek-tion). Voll des Lobes war dieses Partnertreffen mit der Jubiläumsfeier, bei der viele neue Freundschaften geschlossen und alte intensiviert wurden-






Partnerschaft bekräftigt
Pohlheim und Strehla wollen Jugendaustausch intensivieren

Jürgen Schu). Seit nunmehr 32 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Pohlheim und der sächsischen Stadt Strehla. Jeder Besuch und jedes Gespräch festigen diese Freundschaft. Das sagten sich auch 43 Pohlheimer, die nun an der sechsten Partnerschaftsfahrt nach Strehla teilnahmen. Die Partnerstadt wurde am Tag der Deutschen Einheit besucht.
In Strehla wurde die Pohlheimer Delegation auf dem historischen Marktplatz von Bür¬germeister Jörg Jeromin, Stadträte und Mit¬glieder der Stadtverordneten-versammlung und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern empfangen. Mit flotten Klängen der Schalmeienzunft war der Empfang herzlich. Nach kurzen Begrüßungsworten durch Strehlas Bürgermeister und Pohlheims Ersten Stadt¬rat Klaus-Dieter Gimbel folgte eine Stadtbe¬sichtigung. Ziel war unter anderem das Denkmal der Begegnung an der Elbe, das an die erste Begegnung US-amerikanischer und sowjetischer Truppen auf deutschem Boden erinnert. Von dort ging es zum um 1400 im Renaissancestil erbauten Schloss und die Be¬festigungsanlage. Besichtigt wurde auch die spätgotische evangelische Stadtkirche »Zum heiligen Leichnam« aus dem 15. Jahrhun-dert mit ihrer kunstgeschichtlich einzigarti¬gen tönernen Kanzel von 1565.
Im offiziellen Teil sagte Bürgermeister Jeromin, dass die Partnerschaft zwischen beiden Städten ein wichtiger Schlüssel ist, dem Trend einer Spaltung zwischen den Men¬schen unseres Landes entgegenzuwirken, die immer weniger miteinander reden und Auf¬fassungen der anderen kaum mehr akzep¬tierten. Er erinnerte daran, dass die ersten Kontakte zwischen Strehla und Pohlheim schon vor der Wende in Zeiten des Kalten Krieges geknüpft wurden und schlug vor, den Jugendaustausch zwischen den Partner¬städten anzukurbeln. Denn wer in jungen Jahren den anderen kennenlerne, werde ihn auch anders beurteilen, so Jeromin.
Jakob Ernst Kandel, Vorsitzender des Part¬nerschaftsverein Pohlheim, hob den Tag auf den von Putin angezettelten Krieg in der Ukraine ein. Die Reiseteilnehmer bezeichne¬te er als Mitgestalter der Städtepartnerschaft, er lobte »die wunderbare Entwicklung«. Man habe Grund und Anlass, Mut und Kraft zu schöpfen, die Zukunft im Sinne ei¬nes friedlichen und freien gemeinsamen Europas und im Sinne der freundschaftli¬chen Begegnung zwischen den Menschen aus beiden Städten zu entwickeln.
Erster Stadtrat Klaus-Dieter Gimbel über¬brachte die Grüße von Bürgermeister An¬dreas Ruck und sagte, man solle nicht nach¬lassen, die Partnerschaft zu fördern. Er hoffe auch auf Resonanz der Stadt Strehla. Recht umfangreich war das Programm der sechstägigen Fahrt der Gruppe aus Pohlheim.
So wurde die Kultur- und Goethestadt Weimar ebenso erkundet wie die Stadt Dresden. Zudem wurde in Meißen unter anderem die weltberühmte Porzellanmanu¬faktur besucht. Eine Tagesfahrt führte in die Sächsische Schweiz mit einer Schifffahrt auf der Elbe. Besucht wurden die Bastei bei Rathen mit den Ruinen einer Felsenburg aus dem 13. Jahrhundert und die Festung Kö¬nigstein, eine kleine eigenständige Stadt auf einem Sandsteintafelberg.
Außerdem führte eine Tagesfahrt in den Spreewald nach Lübbenau. Eine Kahnfahrt mit integriertem Mittagessen in Lehde ge¬hörte zum Programm, für das Vizevorsitzen¬der und Pohlheims Ehrenbürger Walter Damasky verantwortlich zeichnete.

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  • Empfang in Strehla IMG_0548
  • GAZ Musikalischer Empfang in Strehla IMG_0572
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  • Strehla - Jörg und Peter Franke IMG_0580
  • Streha - Jörg und Ehefrau IMG_0590
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  • Chepina,Lucia,Renate & Thelma in Porzellanmanufaktur Meissen IMG_0441
  • GAZ Einer der beiden Kähne bei der Fahrt im Spreewald IMG_1170


Erlebnisreiche und eindrucksvolle Fahrt des Partnerschaftsverein Pohlheim in die drei europäischen Hauptstädte Amsterdam, Brüssel und Paris

vom 16. bis 22 Juli 2023
von Jürgen Schu

Erlebnisreich und sehr eindrucksvoll war für 50 Personen des Partnerschaftsverein Pohlheim die einwöchige Reise in die Hauptstädte dreier Gründungs-mitglieder der Europäischen Union und  zwar nach Amsterdam, Brüssel und Paris. Unter der Reiseleitung von Vizevorsitzender und Ehrenbürger der Stadt Pohlheim, Walter Damasky, der für die Planung verantwortlich zeichnete, machte man sich gemeinsam auf den Weg, neue Destinationen zu besuchen und sich von der Schönheit jeder einzelnen Metropole verzaubern zu lassen. Zu den zahlreichen Höhepunkten der Fahrt gehörte zweifelsohne der Empfang und Besuch des Europa-Parlamentes in Brüssel, dem zuvor der Empfang in der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union im pulsierenden und majestätischen Herz der Hauptstadt Europas vorangegangen war. Dort wurden die Pohlheimer in der Landesvertretung nicht nur von Referatsleiter Robert Möhrle empfangen, sondern nach dem Fototermin auf der Dachterrasse im achten Stock des Gebäudes auch zum Europa-Parlament begleitet.Sowohl Robert Möhrle als auch die junge und sympathische Österreicherin Marie-Therese Tauscher (Visisits Administrator and Lecturer at the European Parlament) – Referentin im Büro des EU-Vizepräsidenten Dr. Othmar Karas – informierten in ihren Ausführungen sachkundig und umfangreich. Der Besuch des Plenarsaals ermöglichte die Delegation, in die aufregende Atmosphäre des größten transnationalen Parlaments der Welt einzutauchen und mehr über seine Befugnisse und seine Bedeutung zu erfahren. Der Plenarsaal ist das pulsierende Herz der europäischen Demokratie. Eine Besonderheit des Europaparlaments mit seinen aktuell 27 Mitgliedstaaten und 705 Sitzen ist die Mehrsprachigkeit, denn offiziell werden 24 Amtssprachen in der EU gesprochen. Deutschland stellt mit insgesamt 96 Sitzen den größten Anteil der Abgeordneten, gefolgt von Frankreich (79) und Italien (76). Zypern, Luxemburg und Malta stellen mit jeweils sechs Abgeordneten das kleinste Kontingent. Kaum zu glauben, aber auf die Einwohnerzahl von 80 Millionen gerechnet, hat Deutschland weniger Abgeordnete als Malta. Das gleichzeitige Simultandolmetschen in den ständigen 20 Ausschüssen sowie jeweils drei Unter- und Sonderausschüssen sowie den Parlamentssitzungen ist teurer als die Unterhaltung des Gebäudes des Europa-parlamentes, wie Marie-Therese Tauscher verriet.

Direkt nach dem Besuch des Europäischen Parlament führte am Nachmittag die Weiterreise in das über 320 Kilometer entfernte Vélizy- Villacoublay, einem Vorort von Paris. Dort war die Reisegruppe für drei Übernachtungen in einem Hotel untergebracht. Mit einem Gästeführer wurde bei einer Stadtrundfahrt, dem sich ein Stadtspaziergang in einem Stadtviertel von Paris anschloss, die Stadt der Liebe näher angeschaut. Ein weiteres Highlight folgte am Tag danach, am 21, Juli, mit dem Besuch des prachtvollen Schlosses Versailles und Gärten des Sonnenkönigs Ludwigs XIV., ein Wahrzeichen Frankreichs und eine der meistbesuchten Touristenattraktionen.  Krönender Abschluss von Paris war danach die einstündige Schifffahrt auf der Seine, bei der die Aussicht auf die Pariser Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus genossen wurden. Mit dem großen 15 Meter langen Bus parkte man direkt an der Anlegestelle, direkt am Eifelturm gelegen. Am Tag der Seine-Rundfahrt waren es noch 371 Tage oder 22655 Stunden bis zum Beginn der Olympischen Spiele 2024 in Paris, wie digitale Hinweisschilder entlang des Flusses auf das Ereignis hinwiesen. Auch die Vorbereitungen für den zwei Tage später erfolgten Zieleinlauf der letzten Etappe der Tour de France auf der Prachtstraße Champs Èlysées waren voll im Gange.
Begonnen hatte die Reise am frühen Sonntag, 16. Juli, mit der Fahrt nach Amsterdam. Dort angekommen, startete man kurze Zeit später mit einer Grachtenfahrt durch Amsterdam. Tags darauf ging es mit einer ganztägigen Reiseleitung auf eine Stadtrundfahrt mit Besuch des Blumenmarktes, dem anschließend nach einem über dreistündigen Stau auf den Straßen der niederländischen Hauptstadt – hier war die Geduldsprobe der Busfahrerin und aller Mitfahrer besonders gefragt - die Fahrt weiterging Richtung Nordholland nach Volendam an der Küste des Markermeers. Dort wurde nach der Verköstigung eine Holzschuhwerkstatt und Käserei besucht. Von dort aus ging es mit dem Schiff von Volendam zur Insel Marken, bekannt durch seine hübsche Holzhäuser. Tagesabschluss war ein kurzer Abstecher ins Windmühlendorf Zaanse Schans

Beeindruckend der nächste Tag in Belgiens Hauptstadt Brüssel. Auf einer Stadtrundfahrt mit Stadtführerin Rosemary ging es durch das pulsierende und majestätische Herz der Hauptstadt Europas. Das in unmittelbarer Nähe vom Grand Place mit seinen zahlreichen Prunkbauten aus dem späten 17. Jahrhundert und dem Manneken Pis stehende Hotel Bedford bot die Möglichkeit, am Abend diese Sehenswürdigkeiten in aller Ruhe zu genießen.Nach dem Besuch des EU-Parlaments führte die Reise ins über 320 Kilometer entfernte Vélizy-Villacoublay, einem Vorort von Paris. Dort war die Gruppe für drei Übernachtungen in einem Hotel untergebracht. Mit einem Gästeführer wurde eine Stadtrundfahrt unternommen, der sich ein Spaziergang in einem Stadtviertel anschloss. Highlight war am Folgetag der Besuch des prachtvollen Schloss Versailles und der Gärten des Sonnenkönigs Ludwigs XIV., ein Wahrzeichen Frankreichs und eine der meistbesuchten Touristenattraktionen. Krönender Abschluss von Paris war die einstündige Schifffahrt auf der Seine.
Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende. Ein überaus großes Lob erhielt Doreen Houpert, Busfahrerin der Firma Schwalb in Buseck, die mit Bravour und großer Souveränität sicher durch den dicksten Verkehr steuerte, immer Ruhe und ihre mitfahrenden Gäste immer bei bester Laune behielt.




  • Die Reisegruppe vor dem Atomium in Brüssel
  • Morgens vor der Abfahrt in Pohlheim
  • Verpflegung auf der Hinreise
  • Am Bus mit Doreen, der Busfahrerin
  • Es ist angerichtet - Verpflegung am Bus
  • Vor dem Abendessen im Hotel
  • In Amsterdam auf einer Gracht
  • Nach der Grachtenfahrt in Amsterdam
  • Auf dem Blumenmarkt in Amsterdam
  • Aufdem Weg zum Schiff in Voledam
  • Auf dem Weg zum Schiff in Voledam
  • Auf dem Weg zum Schiff in Voledam (2)
  • Kandels in holländischen Holzschuhen
  • Im Plenarsaal des EU-Parlaments Brüssel
  • Im Plenarsaal des EU-Parlaments Brüssel



  1. Pohlheimer nahmen in der Partnerstadt Zirc am besonderen Festival der europäischen Kulturhauptstadt teil und waren begeistert
vom 16. bis 22 Juli 2023
von Jürgen Schu

Neben den Städten Timişoara (Rumänien) und Elefsina (Griechenland) trägt im Jahr 2023 die ungarische Schmuck-kästchen-Kleinstadt Veszprém und die sie umgebende Balaton Seeregion den preisträchtigen Titel Kulturhauptstadt Europas. Die Europäische Union vergibt jährlich den Titel Kulturhauptstadt Europas“, um den Reichtum und die Vielfalt der europäischen Kulturen zu zeigen und zu würdigen.
Mit zu dieser eingeschlossenen Region gehört auch die Stadt Zirc, seit Mai 1990 Partnerstadt von Pohlheim.  Veszprém, die Stadt am Balaton, lockt mit einem altehrwürdigen Burgviertel, Kirchen, Museen und zahlreichen Kunstsamm-lungen.
Im Rahmen der Festivitäten „Kulturhauptstadt 2023 Veszprém“ fand Mitte August ein umfangreiches Kulturprogramm statt, zu dem der Zircer Bürgermeister Péter Ottó auch die Partnerstädte Barót aus Rumänien, Nivala aus Finnland sowie aus Deutschland Pohlheim und aus der Ukraine Dercen, ferner die Feuerwehr aus Traunstein eingeladen hat, die mit ihren Kollegen in Zirc partnerschaftliche Beziehungen pflegen.
An der fünftägigen Reise nach Zirc nahmen Jürgen Görig, Dieter Berg, Doris Tschödrich (alle Mitglieder des Vorstandes des Partnerschaftsverein Pohlheim) und Eva Saarbourg (Ortsvorsteherin von Watzenborn-Steinberg und gleichzeitig in Zirc am Programm des europäischen Festivals auftretende Sängerin) teil. Zu der Pohlheimer Delegation stieß die aus Zirc stammende und in Grüningen wohnende Marina Abermann (Beisitzerin im Partnerschaftsverein), die für sechs Wochen in ihrer alten Heimat weilte. Ihre Ehe mit dem im September 2022 verstorbenen Martin Abermann ist einst durch die freundschaftlichen Beziehungen des Zircer Stadtchores mit dem Grüninger Gesangverein entstanden.
Mit einem Kleinbus - im Wechsel gesteuert von Jürgen Görig und Eva Saarbourg - erreichte man nach einer 950 Kilometer langen Fahrt, die über Passau und Wien führte, die Stadt Zirc. Dort wurde die Pohlheimer Delegation freudig begrüßt durch Bürgermeister Péter Ottó, Gyöngyi Szeifert, Dr. Imre Buda und Balázs Fodor (Partnerschaftsverein Zirc) und der Grüningerin Marina Abermann.
„Ich war vorher noch nie in Zirc, bin dort angekommen und hatte gleich das Gefühl, du bist hier daheim. Da war eine unaufgeregte angenehme Herzlichkeit, mit der wir begrüßt und empfangen wurden, da ging mein Herz auf. Das möchte ich wieder erleben. Da ist etwas entstanden, eine Verbindung, die sehr schön war und ist“, so Eva Saarbourg im Gespräch mit unserer Zeitung.
Untergebracht waren die Pohlheimer im Gästehaus „Napos Bakony“ zusammen mit ihrer ständigen Begleiterin und Dolmetscherin Judit Sárdi, die aus der Schweiz angereist war und sich rührend um sie kümmerte. Die Verpflegung gab es für alle Delegierten der Partnerstädte in der Mensa der Reguly Berufsschule.
Ein freudiges und unerwartetes Wiedersehen gab es nach 30 Jahren für Ortsvorsteherin Eva Saarburg mit dem jetzt 53-jährigen Zoltan Varga, Sohn des damaligen Zircer Bürgermeister Dr. Tibor Varga, der zufällig gerade in Zirc weilte. In 1993 hatte der Medizinstudent in Gießen ein Praktikum gemacht und für ein paar Wochen bei ihren Eltern in Watzenborn-Steinberg gewohnt, später auch für ein paar Wochen bei ihrer Schwester in Tübingen. (Hinweis des Autors: Beim Vater von Eva Saarbourg handelt es sich um den verstorbenen Bürgermeister Hermann Georg, der seinerzeit in 1990 die Partnerschaftsurkunde zwischen Zirc und Pohlheim unterzeichnete).
Begleitet von Mitgliedern des Partnerschaftsverein Zirc ging es am Tag nach der Ankunft (Donnerstag) nach Balatonfüred, dem am frühen Abend im Hotel Bagolyvár die Vernissage einer Bilderausstellung Zircer Künstler und danach mit dem heimischen Partnerschaftsverein ein Gedankenaustausch im Gästehaus folgte.
Am Freitag, an dem das Eröffnungsfest der zweitägigen Festivitäten stattfand, empfing Bürgermeister Péter Ottó offiziell alle Delegierte der Partnerstädte, die Grußworte überbrachten und sich vorstellten, im Rathaus. Von allen Delegierten wurde feierlich in Form einer Urkunde eine Gedenkkarte unterzeichnet, in dem es in mehreren Sprachen heißt: „Eine wahre Gemeinschaft existiert nur dort, wo Menschen sich auf mysteriöse Weise lieben, das heißt, sie sind Freunde. Jenseits aller Interessen, Religionen, Politik, sozialen Status und Weltanschauung. Jede Begegnung, die wir treffen, dient dazu, unsere Freundschaft zu stärken“. Dazu Eva Saarburg: „Auf den Inhalt dieses Textes sollte man sich einmal besinnen, was eher zu überlegen ist, was trennt uns, sondern was verbindet uns. Wenn wir das Lernen, können wir ein bisschen verändern, das wäre mein frommer Herzenswunsch. Und das hat man gespürt in den Tagen dort. Wir waren so unterschiedliche Menschen und trotzdem war es ein so Verbindendes um uns herum und zwischen uns“.
Zusätzlich gab es einen Stadtgeschichte-Rundgang für die Partnerstädte. Eröffnet wurde das Festival am Nachmittag durch Bundesminister Tibor Navracsics und Bürgermeister Péter Ottó. Im Anschluss der ungarischen Nationalhymne kamen die Delegierten aller Partnerstädte auf die Bühne um gemeinsam – aber jeder in seiner Landessprache – die Europahymne zu singen. Ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligte.
An beiden Festivaltagen wurde auf die ganze Stadt Zirc verteilt, ein kurzweiliges, interessantes und umfangreiches Kinder-, Informations- und Kulturprogramm geboten, bei dem die Besucher zahlreich unterwegs waren, um sich zu informieren und zu unterhalten.
Der Samstagnachmittag war geprägt von Programmpunkten, bei denen sich Künstler der einzelnen Partnerstädte auf der Bühne präsentierten. Auch der in Pohlheim bestens bekannte Stadtchor Zirc war mit dabei. Die Limesstadt Pohlheim wurde vertreten durch Eva Saarbourg, die bei ihrem Auftritt unter dem Motto „Musik für Herz und Seele“ einige Songs aus ihrem Repertoire interpretierte und dafür mit herzlichem Applaus belohnt wurde.  Es war ein tolles Programm, was Zirc in kurzer Vorlaufzeit auf die Beine gestellt hat, für dessen Organisation und Durchführung alleine Marianna Hevefe (Tourismusbüro der Stadt Zirc) verantwortlich zeichnete und dafür von allen großes Lob erhielt, wie die Pohlheimer unterstrichen. Voll gelungen waren auch die Abende auf den Bühnen in der Stadt und auf einem großen Gelände mit fast 4000 Besuchern, als bekannte ungarische Bands und Sänger/innen ihren Auftritt hatten.
Die Pohlheimer Delegation wurde am Abend vor der Abreise noch vom Küchenteam des Reguly-Museums mit Lángos - eine ungarische Spezialität -  überrascht. Die Heimreise nach Pohlheim wurde mit der Überzeugung angetreten, an einem besonderen Festival der europäischen Kulturhauptstadt teilgenommen zu haben.

  • Chor der Partnerstädte singt Europahymne bei Festivität in Zirc Bild28
  • Unterzeichnung Teilnehmerurkunde im Rathaus Zirc
  • Auftritt von Eva Saarbourg
  • Ein als Betyár gekleideter Ungar mit der Pohlheimerin Doris Tschödrich Bild27
  • Gastgeschenk aus Pohlheim für Bürgermeister Péter Ottó Bild23
  • Gruppenbild mit Pohlheimern und Bürgermeister Péter Ottó Bild1